„Ja, dann lass uns halt vorher treffen. Was hältst Du von Frühstück?“ das war die alles entscheidende Frage vor ein paar Monaten. Und damit begann für Kunigunde eine Zeit ausschweifender Sexorgien und einem Gefühl, das bis heute immer mehr gewachsen ist.
„Weißt Du, hättest Du mir vor nem halben Jahr erzählt, dass ich freiwillig monogam bin, und mich verliebe, hätte ich Dich ausgelacht“ erzählt sie mir, und ich sehe in ihre strahlenden Augen, und glaube ihr. „Was ist passiert?“ frage ich. Denn was man hier so liest, ist ja alles andere als monogam. Wie passt das zusammen? Oder verliert die Gute jetzt doch den Verstand?
Angefangen hat es in einem kleinen Café, wo sie sich mit einem Mann traf. Zusammen wollten sie ins Pornokino. Die Geschichte war hier ja auch zu lesen. Danach traf sie sich des Öfteren mit einem von den beiden Herren. Allerdings mit T telefonierte sie täglich, sie schrieben sich SMS und immer wieder mal liefen sie sich „zufällig“ über den Weg. Völlig ohne Sex. Sehr ungewöhnlich.
Kunigunde ging weiterhin in die Oase, vögelte weiterhin Männer. Und immer abends, wenn T anrief, erzählte sie ihm davon. Sie redeten stundenlang. Nie schämte sie sich. Er machte ihr nie einen Vorwurf. Ganz im Gegenteil. Er bestärkte sie, sich öfter ficken zu lassen. Entspannen nannte er das dann immer. Auf ihre Frage, wann er denn die letzte Frau gehabt hätte, wurde er rot. Das war sie gewesen. Er wäre beruflich zu eingespannt, um sich noch mit anderen Frauen zu treffen.
Immer wieder kam der Wunsch auf, mit BF einen Dreier zu haben. Allerdings wollte es nie so richtig klappen. Dann verliebte sich BF und war ständig bei seiner Freundin. Und so verlor sich das Trio etwas aus den Augen. Kunigunde und T dagegen trafen sich immer regelmäßiger. Mal in einem Hotelzimmer, mal zum Essen.
Und dann lud T die völlig verdutzte Kunigunde zu einem Wellnesstag ein. Mein Spa sollte es sein. Sündhaft teures Luxuszimmer mit Sauna, Whirlpool und Wasserfalldusche. Sie war noch nie in so einem Laden gewesen. „Ich kann mir sowas nicht leisten, was, wenn ich jetzt was bezahlen muss?“ fragte sie mich noch am Abend vorher. Ich versuchte sie zu beruhigen, dass T bestimmt schon alles bezahlt hätte, und auf sie keine Kosten zukämen. Trotzdem war sie aufgeregt wie ein kleines Mädchen.
Sie trafen sich in der Tiefgarage, und T führte Kunigunde einen sehr unspektakulären Weg an Media Markt entlang, die Rolltreppe runter. Und dann eröffnete sich der Wellnessbereich. Von der Decke hingen Korbschaukeln mit Kissen, und Kunigunde konnte nicht widerstehen und musste sofort ein wenig schaukeln. T lächelte und freute sich mit ihr. Am Tresen mussten sie dann die Ausweise vorzeigen. Jetzt wusste sie seinen kompletten Namen und Adresse, und er von ihr auch. Sehr persönlich. Gar nicht gut.
Aber es war warm und roch unglaublich gut. Das Personal war sehr freundlich und zurückhaltend. „Welchen Duft für die Sauna möchten Sie?“ Das war zu viel. Kunigunde sah zu T rüber, aber der verzog keine Miene. Sie hatte sich das alles viel einfacher vorgestellt. Normalerweise wurde sie nie irgendwas gefragt. Normalerweise suchten die Männer immer alles aus. Zu viel Luxus, zu viel Chichi. Das musste den Kerl ein Vermögen gekostet haben.
Ihr Herz schlug wie wild, die Beine wollten ihr versagen, und der Typ stand da wie selbstverständlich. Immer noch sah die Empfangsdame erwartungsvoll in ihr Gesicht. Nein, Kunigunde wollte nicht riechen. Nein, eigentlich wollte sie am liebsten weglaufen. Diese wundervolle, schöne Geste überforderte sie unglaublich. Was dachte dieser Typ sich eigentlich? Wollte er protzen, oder ihr zeigen wie arm sie war? Was wollte er mit diesem Spa-Aufenthalt erreichen? Sie fühlte sich elend und wusste überhaupt nicht mehr, wie sie sich verhalten sollte. Sex war das was sie konnte. Massieren, guttun, reden, zuhören, alles unentgeltliche Dinge. Sie wurde nicht bezahlt. Niemals. Meist musste sie sogar den Kaffee den sie trank selber bezahlen. Und jetzt stand da dieser Typ, der überhaupt nicht ihr Beuteschema war, und wollte einfach nur, dass sie sich entspannte?
Anscheinend fiel ihm auf, wie nervös und hibbelig Kunigunde mit einem Mal geworden war. Er legte seinen Arm um sie, und gemeinsam folgten sie der Empfangsdame in ein Zimmer. Dort gab es einen Whirlpool, in dem schon das Wasser eingelassen war. Ein kleines, feines Badezimmer mit Toilette gehörte auch dazu. „Was willst Du trinken?“ riss T sie aus den Gedanken. Gemeinsam sahen sie auf einen Monitor. Oh Gott war das alles teuer. Nimm das günstigste, war ihre Devise. Aber auch das günstigste Wasser kostete 5 €.
T ging vor und begann sich auszuziehen. Welch ein Glück. Aber wo wollte der Sex haben? Es gab zwar eine super gemütliche Sofaecke, aber zu zweit unmöglich. Also war er tatsächlich nur wegen dem Wellness hier? Gemeinsam gingen sie unter die Dusche. Sie seiften sich gegenseitig ein, alberten rum, und stiegen danach in den Whirlpool. Das Wasser war angenehm warm. Selbst das Blubbern war angenehm, nicht so penetrant, wie Kunigunde es aus Schwimmbädern kannte, wo man sich nicht unterhalten konnte, weil das Rauschen zu laut war.
So lagen sie da, eng umschlungen, und redeten. „Ja, wir haben nur geredet. Er hat mich nicht befummelt, oder mir zwischen die Beine gegriffen“ erzählte sie mir später. Wie ein ganz normales Liebespaar, das selbstverständlich eine Auszeit nimmt, genossen sie die Wärme und den Anderen. Da aber die Zeit begrenzt war, nutzen sie natürlich auch noch die Sauna.
Kunigunde hatte ja am Eingang den Duft ausgesucht, und so wurde per Fernsteuerung ein Aufguss gemacht, ohne dass die Beiden etwas dafür tun mussten. Kunigunde entspannte sich immer mehr. Sie dachte plötzlich nicht mehr an Sex, oder welche Gegenleistung T wohl von ihr erwarten würde, um das wieder gut zu machen. Sie genoss die wohlige Wärme der Sauna, seine zarten Berührungen, und hatte einfach einen wahnsinnig entspannten Aufguss. Als sich bei T der Kreislauf bemerkbar machte, verließen sie die Sauna.
„Guck mal, die haben sogar eine Massageliege“ sagte T, und schob die noch nasse Kunigunde auf das Teil. Nass wie sie war, rutschte sie sofort auf die Liegefläche. T legte sich auf sie und gemeinsam schaukelten sie wie auf einem Wasserbett hin und her. Da endlich bemerkte Kunigunde, dass T eine Latte hatte. Vorher war ihr das überhaupt nicht aufgefallen. BF hatte sie schon mehrfach nach Sex ohne Kondom gefragt. Ihr war das aber immer zu riskant gewesen, da er sehr umtriebig war. Sie ja eigentlich auch. Jedoch wusste sie von sich, dass sie immer sehr auf Sicherheit bedacht war.
T hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er auch andere Frauen ficken würde. Jedoch für sie einen Platz in seinem Herzen hätte, und nur mit ihr solche Unternehmungen machen würde. „Na klar, als ob“ hatte sie mir mal erzählt „der will doch nur das ultimative Geschenk, und ohne Gummi ficken. Das wollen sie alle. Ich versteh nicht, warum die keine Angst vor Krankheiten haben.“
Und trotzdem. In diesem Moment. Sie konnte es mir später nicht erklären. Denn sie wehrte sich nicht. Sie zog ihn auf sich, und sein Schwanz glitt ungeschützt und ungehindert in ihre Feuchte. Sie merkte, wie ihr Körper sich aufbäumte und der Wellengang der Massageliege verhalf ihr zu mehreren Orgasmen. Ganz versunken war es ihr plötzlich scheiß egal, ob er in ihr kommen würde. „Oh shit“ nun, das war ungewohnt. Normalerweise sagten Typen sowas wie: ich komme, oder gleich mach ich dich voll. Aber hey, es war schön, harmonisch, und einvernehmlich.
Sie blieben noch ein wenig liegen, und gingen dann gemeinsam unter die Dusche. Dort fummelten sie wieder aneinander rum. Es war alles so selbstverständlich. Kunigunde fühlte sich wohl und geliebt und begehrt. Sie war wie in einer Seifenblase. Eine völlig andere Welt. Ihr Körper fühlte sich anders an, und immer, wenn sie ihn ansah musste sie lächeln. Niemals, in hundert Jahren nicht, hätte sie sich träumen lassen, dass dieser kleine Mann so ein Gefühl in ihr auslöst. Von all den Männern mit denen sie je Sex hatte, waren nur 3 Männer von der Statur wie T. Und was bedeutete überhaupt dieses Gefühl das er auslöste, immer wenn er in ihrer Nähe war?
Als sie beide das Spa verließen, war Kunigunde eine andere Frau. Irgendwie seine Frau. Und selbst jetzt, als sie mir das erzählt, lächelt sie immer noch so komisch. Sie sieht mir voll in die Augen, selbstsicher, ohne Angst. „Was ist mit deinem Herzen?“ frage ich sie. Spöttisch kräuselt sie ihren Mund. „Was soll damit sein? Er hat es. Und wenn er es kaputt macht, werde ich ihn töten!“ Nun, das sind ja mal schöne Aussichten. Und das nur, weil ein Mann ihr gezeigt hat, dass Kunigunde so viel mehr wert ist als Sex.
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