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Von Wasserstellen, Antilopen und Krokodilen

Nun bin ich schon so viele Jahre hier auf diesem Planeten, und doch ist er mir fremd. Ich verstehe die Menschen nicht. „Zerstöre was du liebst“ was ist das denn für ein dummes Motto? Veränderung ist Tod – genauso idiotisch! Man denke an eine Oase. Wunderschön blühend, inmitten der Wüste. Alle Tiere kommen dort hin…

Nun bin ich schon so viele Jahre hier auf diesem Planeten, und doch ist er mir fremd. Ich verstehe die Menschen nicht. „Zerstöre was du liebst“ was ist das denn für ein dummes Motto? Veränderung ist Tod – genauso idiotisch!

Man denke an eine Oase. Wunderschön blühend, inmitten der Wüste. Alle Tiere kommen dort hin um zu trinken, sich zu erholen, Kraft zu tanken, auszuruhen. Manch Wanderer macht dort Rast. Inmitten von karger Einöde liegt dieser Diamant. Niemanden stört es, dass sich die Tiere die Wasserstelle teilen. Jeder gönnt dem Anderen dieses Lebenselixier. Und dann kommt der Mensch. Zertifiziert die Wasserqualität, rationiert die Quelle, macht Verbotsschilder dran.

Ja, das Krokodil, das dort lebt, frisst die Antilope. Aber so ist der Lauf der Natur. Das Krokodil wird niemals Vegetarier, das ist nicht seine Bestimmung. Auch wenn der Mensch es so gerne hätte. Die Antilope weiß das. Also ist sie vorsichtig. Und wenn es doch mal eine erwischt, denken sich die anderen: Pech gehabt. Zum Glück hats mich nicht erwischt. Warum erdreistet sich der Mensch, und verurteilt das?

Bin ich ein Krokodil weil ich ständig auf Jagd gehe? Nein. Ich jage nur, was ich auch fressen kann. Ich spiele nicht rum. In meiner Art bin ich ehrlich. Ich habe Schuppen und Raubzähne. Ich mache niemandem etwas vor. Jeder der mich sieht, weiß: hey das ist ein Raubtier. Streicheln auf eigene Gefahr. Und trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die denken sie wüssten es besser. Wie einem kleinen Hundchen wird dem Krokodil ein Halsband umgelegt, und es spazieren geführt. Und wenn es nicht funktioniert, dann endet es als Handtasche. Nein, das ist nicht mein Weg.

Bin ich eine Antilope, weil ich mich in mein Schicksal ergebe? Nein. Ich bin nachgiebig. Kämpfe nie einen aussichtslosen Kampf. Gehe nie gegen deine Natur. Warum sollte ich etwas anderes sein wollen? Ich habe lange Beine und Hörner. Ich kann schnell laufen und meine Freiheit genießen. Im Rudel, mit meinen Freunden. Und wenn mir jemand aufn Sack geht, nehme ich ihn auf die Hörner. Eigentlich kein schlechtes Motiv, oder?

Aber ich bin weder das Krokodil noch die Antilope. Ich bin die Wasserstelle. Ich bin die Oase. Das blühende Leben. Der Ruhepol, die Anlaufstelle nach der Durststrecke. Natürlich gehöre ich niemandem. Wie könnte ich auch? Ich bin ein Phänomen, eine Laune der Natur, ein Freudenspender. Niemand redet schlecht über eine Oase. Aber über eine Frau, die unverheiratet ist, die ist schwierig?! Keiner stört sich daran, dass es auch Disteln gibt in der Oase. Aber eine Frau darf keine Dornen haben?

Warum ist es in der heutigen Zeit so schwer, einfach nur befreundet zu sein? Warum muss man immer sofort den Stempel „Vergeben“ auf die Stirn bekommen? Dein Arsch gehört mir. Echt jetzt? Warum? Ist es nicht viel schöner, diesen Arsch der ganzen Welt zu präsentieren und festzustellen, dass der Arsch immer wieder zurück kommt, weil es da eben am schönsten ist? Warum haben alle Menschen so unglaublich Angst vor dem Alleinsein? Man ist nie allein. Die Oase? Voller Tiere. Die einsame Insel? Umgeben von Meer und Getier. Die Hütte im Wald? Wind, Bäume und Tiere. Warum brauchen wir Menschen? Braucht die Oase den Menschen? Nein, auf gar keinen Fall. Denn mal ganz ehrlich: in dem Moment wo ein Mensch in einem Paradies auftaucht, macht er es kaputt. Er vermarktet es, verschmutzt es, und jeder trampelt drauf rum.

Die Frage ist nicht, was willst Du sein: Wasserstelle, Antilope oder Krokodil. Sondern eher: wie fühlst Du Dich heute? Stehst Du morgens als Antilope auf, und gehst nachts befriedigt als Wasserstelle schlafen, oder verbringst Du Dein Leben als verbissenes Krokodil, und machst ein Oper nach dem anderen platt. Wenn ich eins gelernt habe im Leben, dann:

Wir sind viele!

Ich halte nicht viel vom Gendern und LBGT oder sowas. Das gabs doch schon vor 100 Jahren. Und nochmal was zum Nachdenken:  Wenn sich einer emanzipiert, wo bleibt dann der andere?

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