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Was bedeutet kink?

Der Begriff ist ein Lehnwort aus dem Englischen, wo „kinky“ ursprünglich „schief“, „verwinkelt“ oder „kompliziert“ bedeuten konnte Zuerst einmal habe ich es natürlich gegoogelt. Weil die ganze Welt sich dauernd über Quer und Kinky und sexuelle Freiheit unterhält. Kink ist DAS Thema in sozialen Netzwerken und jeder bezeichnet sich als das. Kinky Partys überschwemmen die…

Der Begriff ist ein Lehnwort aus dem Englischen, wo „kinky“ ursprünglich „schief“, „verwinkelt“ oder „kompliziert“ bedeuten konnte

Zuerst einmal habe ich es natürlich gegoogelt. Weil die ganze Welt sich dauernd über Quer und Kinky und sexuelle Freiheit unterhält. Kink ist DAS Thema in sozialen Netzwerken und jeder bezeichnet sich als das. Kinky Partys überschwemmen die Clubs, und jeder möchte in dieser Szene sein. Aber was ist das eigentlich? Wer ist damit gemeint? Und ab wann darf man sich als kinky bezeichnen?

Ganz ehrlich: ich weiß es nicht. Und das Netz weiß es auch nicht. Ich bin kinky. Oder zumindest habe ich mich lange, als das bezeichnet. Durch Zufall habe ich einen Menschen kennengelernt, der ebenfalls Kink ist, und in dieser Szene seit einem Jahr unterwegs ist. Und da hab ich erst verstanden: Kink bedeutet nicht nur sexuell freizügig zu sein. Sich extravagant zu kleiden, und mit jedem Sex zu haben. Nein, Kink ist ein Lebensstil. Kein einfaches Motto, sondern eine innere Einstellung.

Im Netz fand ich immer nur sexuelle Anspielungen beim Wort Kink. Es ging um BDSM, Fetisch und Rollenspiele. Für mich ist Kink zwar schon all das, aber es geht darüber hinaus.

Ich war über 10 Jahre in der Swinger Szene unterwegs. Davon locker 5 Jahre mit BDSM-Hintergrund. Und nie habe ich mich angekommen und angenommen gefühlt. Für die BDSMler hatte ich zu viel Sex, für die Swinger zu viel BDSM. Dann kam die Quere Szene, und plötzlich fickte jeder mit jedem. Männer trugen Bart und Frauenkleidung, Frauen knutschten öffentlich mit Frauen und nannten sich Bi. Eine wilde Zeit, in die ich aber auch nicht reingepasst habe.

Ich war immer zwischen den Stühlen. Gehörte nirgends dazu. Ich war in Swingerklubs, fühlte mich dort Zuhause. Kunigunde entstand dort. Ich liebe ein volles Bett, wilde extatische Körper. Die Gespräche über Sex während man gemütlich zusammen sitzt und isst. Aber da war mehr. Ich war wild. Ich war sexistisch. Ich war ausgelassen und fröhlich. Da konnte ich sein wer ich war. Oder doch nicht?

Oftmals wurde ich sehr rüde in den Clubs zurechtgewiesen, dass ich zu laut wäre. Zu laut lachen würde, im Bett zu viel Humor hätte. Zu oft einen Mann abblitzen ließ, um mich lieber einer Frau allein zu widmen. Das wäre doch ungerecht. Und, was mich am Allermeisten in den Clubs störte: die Homophobie der Männer. „Wenn sich die Schwerter kreuzen“ nannten sie es. Schon ein Klaps auf den Po konnte eine Schlägerei auslösen. Mann teilt sich gern die Frau, jeder darf mal. Aber Sandwich oder gar zwei Männer die miteinander……….nein *entrüstetes Augenrollen*

Männer die in den Club gehen machen das, um eine Frau zu ficken. Entweder bringen sie sich eine mit, oder beschweren sich, dass sie keine abbekommen. In Schießer Feinripp und Badelatschen schleichen sie hinter jedem weiblichen Wesen hinterher, jammern lautstark über ihre ungenutzten Qualitäten, und dass sie ja „dafür bezahlt“ hätten. Die Clubbesitzer tolerieren das, oder im schlimmsten Fall fördern sie dieses Verhalten, indem sie Gangbangs, Bang my wife, oder HÜ-Partys veranstalten. Da ist Missbrauch plötzlich salonfähig. Gruselig.

Ich konnte das nicht mehr. Immer wie ein Stück Fleisch behandelt zu werden, als Spermamülleimer, die am besten aussieht, wenn sie schweigt. Nein, das ist nicht mein Ding. Das geht auf die Seele. Ich kenne viele Frauen, denen es genauso geht. Die gerne Sex haben. Sich auch mal von mehreren Männern beglücken lassen wollen. Aber der Preis ist zu hoch. Sofort ist man als Slut, Schlampe oder CumQueen verrufen, und wird nur noch von diesen Männern kontaktiert und herumgereicht.

Ja, ich meckere hier auf hohem Niveau, und das war nicht der Titel. Aber ich versuche gerade zu erklären, was für mich den Unterschied ausmacht. Denn als LGBT und Queer in Mode kam, war ich fest in der Swinger Szene verwurzelt. Versuchte mich damit zu identifizieren, und haderte mit meinen Beziehungen und Männergeschichten. Ich fand keinen Anschluss, keine Freunde. Ich hasste das Tuscheln hinterm Rücken, das Weitergetratsche, und dass man sich zwar über Betrug echauffierte, jedoch trotzdem mit jedem „gut Freund“ war, und darüber hinwegsah.

Ich zog mich immer mehr zurück, und hatte sogar wieder eine normale Beziehung. Ich hatte hier darüber geschrieben. Er hatte keine Ahnung von Kink oder Swinger, von sexpositivity und Genderneutralität. Er wollte einfach nur dazu gehören. Teil von etwas sein, das ihn faszinierte wie ein bunter Schmetterling. Er besuchte mit mir Pornokinos, und dachte es wäre wie im Club. Er begleitete mich auf eine kinky-Party, und war begeistert von den Menschen.

Für mich war es aber mehr. Diese eine Party war mein persönliches Coming out. Da habe ich zum ersten Mal erlebt was Freiheit wirklich bedeutet. Während BDSM und Swinger immer nur in ihrer Blase leben, und alle Außenseiter belächeln, lässt Kink einfach die Menschen so sein wie sie sind. Es spielt keine Rolle wie alt, kaputt, dick, dünn, maskiert, nackt, schwul, bi, oder hetero du bist. Du bist. Das ist alles was zählt.

Übersicht mit KI

„Kinky“ bezieht sich auf ungewöhnliche oder unkonventionelle sexuelle Vorlieben und Praktiken, die von der traditionellen Sexualität (oft als „vanilla“ bezeichnet) abweichen, wie zum Beispiel Bondage, Fetische oder Rollenspiele, und sind immer im Einvernehmen zwischen erwachsenen Menschen ausgeübt. Der Begriff stammt aus der englischen Sprache und hat sich mittlerweile auch im deutschen Sprachgebrauch etabliert, um eine größere sexuelle Vielfalt darzustellen.

Sehr schön, aber nicht treffend formuliert. Es handelt sich nicht um ungewöhnliche Dinge. Der Vanilla-Mensch bezeichnet ja schon sexy Klamotten als kinky. Wenn ich eine Hotpants mit Netzstrümpfen anziehe, bin ich schon kinky. Für mich ist das nicht ungewöhnlich, sondern so gehe ich raus, so laufe ich im Alltag rum. Es ist, wie wenn jemand Biker verurteilen würde, weil sie Leder tragen, und mit der Lederhose rumlaufen.

Biker hatten es auch immer schwer. Sie hatten ein anrüchiges Image, da es ja die Hells Angels gab. Jeder Biker war verwegen, weil keine Karosserie den Körper beim Fahren schützt. Mädchen wurde verboten Motorrad zu fahren, und Jungs fühlten sich halbstark. Mittlerweile sind Motorradfahrer ganz normal, und jeder Jugendliche macht neben dem Auto auch den Motorradschein. Sie sind keine Rebellen mehr, Frauen sehen in ihnen weder Helden noch Bad Boys.

Kinky dagegen ist nicht greifbar. Es ist ein Wort. Vielleicht weil es für jeden was anderes bedeutet, und oft auch falsch verwendet wird, hat es so einen mysteriösen Hauch. Mich haben schon öfter Männer angesprochen, warum ich kinky sei. Als ich es ihnen erklärt habe, haben sie mich ausgelacht. Das wäre doch nicht kinky. Ihrer Meinung nach hätte ich nackt auf Tischen tanzen, und dabei jedem Mann im Raum einen blasen sollen. Das wäre kinky. Ich wäre zu normal für kinky.

So eine Unverschämtheit. Wie kann sich so ein dummer, verheirateter Normalo erdreisten mir zu sagen was und wer ich bin? Er geht jeden Tag zu seiner treuen Ehefrau nach Hause, und tanzt nach ihrer Pfeife. Hat Sex, wenn sie es möchte. Wenn diese Männer bei mir sind, sind sie ausgehungert, aggressiv und möchten das sexuelle Abenteuer. Diese Männer gehen selbstverständlich fremd. Ihre Frau? Auf gar keinen Fall. Die ist doch Eigentum. Sowas macht die nicht. Und wenn, würde er sie sofort verlassen. Das macht das Ego nicht mit. Also wer ist hier bescheuert?

Kink vereint für mich alle sexuellen Gedanken. Freiheitlich, ohne Zwang, den anderen sein zu lassen, wie er ist, ihn dafür zu feiern, dass er sich selbst gefunden hat. Stolz zu sein, was man ist, und dass andere auch Stolz sind. Auf Augenhöhe. Mit ganzem Herzen dabei. Hinter der Sache stehen. Auch mal weinen und unglücklich sein. Aber vor allem: eine Gemeinschaft. Freundschaft Plus war der Anfang. Das war ein schöner Gedanke. Nur leider bedeutet das schon wieder eine Einschränkung. Polyamorie ist das Zauberwort. Ich bin viele, und ich liebe viele. Ich liebe meine beste Freundin. Habe ich mit ihr Sex? Nein. Aber hin und wieder spiele ich mit ihr. Ich habe Sex mit meinem Kumpel. Liebe ich ihn? Nein, aber wir gehen zusammen feiern.

Ich denke Kink ist eher eine Bewegung wie Flower-Power. Nur moderner. Und wenn ich mich als Kink bezeichne, dann bin ich open minded. Ich höre mir gern auch deine Meinung dazu an. Aber bitte kritisier mich nicht, und versuch mich zu ändern oder gar mir das auszureden. Denn ICH BIN ICH!!!! Und ich fühle mich Kink, also bin ich Kink

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